Cebit Highlights 2013

Ich war ja schon oft auf der Cebit, aber als Blogger mit Presseausweis ist es etwas anderes. Nicht nur, dass man an jedem Stand besonders nett behandelt wird, wenn man den kleinen Pressesticker auf der Brust trägt, man bekommt auch Zugang zum Presseshuttle, zum Resellerbereich und auch zu einigen Abendveranstaltungen.
Nun aber ein erster Kurzbericht der Themen, die ich besonders interessant fand. Zu einigen Produkten wird es demnächst auch detailliertere Berichte geben.

Fujitsu IX500 Scanner


Das Beste zuerst: Mit am beeindruckttesten war ich von der Präsentation des neuen Fujitsu IX500 Scanners. Das schicke flotte Gerät, das über einen eigenen WLAN Zugang verfügt, kann gescannte Dokumente nun z.B. auch direkt auf mobile Geräte mit iOS, Android und demnächst auch Windows Mobile Betriebssystem senden. Von dort können die gescannten PDF Files dann abgelegt, betrachtet oder mit einer entsprechenden Anwendung, wie www.fax.de, z.B. auch direkt gefaxt werden. Das alles, ohne das dafür ein PC oder Mac benötigt würde! Der IX500 kann aber noch viel mehr, weshalb es hier demnächst noch einen ausführlichen Testbericht gibt. Einen Vorgeschmack darauf bekommt ihr in meinem Artikel über den Fujitsu S1300i, dem kleinen Bruder des IX500.

WLAN2GO

Passend zum Motto der diesjährigen Cebit "Shareconomy", bringt die Telekom eine neue Idee zur Datenübertragung ins Spiel: WLAN2GO. Es geht darum, durch hunderttausende öffentliche WLAN-Hotspots eine möglichst flächendeckende WLAN Versorgung für Deutschland zu erreichen. Die notwendigen Router werden dabei einfach in denjenigen Privathaushalten aufgestellt, die mitmachen möchten. Das Konzept basiert darauf, dass jeder, der das WLAN2GO Netz nutzen möchte, selbst auch sein eigenes WLAN zur Verfügung stellen muss bzw. alternativ eine Nutzungsgebühr zahlen muss. Da für das Thema ein spezieller WLAN Router verwendet wird, der für den Datenschutz sorgt und auch dafür, dass die Bandbreite für den Routerinhaber nicht in die Knie geht, sind derzeit Routermietkosten von einem Euro pro Monat angedacht. Im Sommer 2013 soll das neue Netz starten.

Wikifolio

Wikifolio ist eine spannende Innovation im Börsengeschäft. Sie ermöglicht erfahrenen Tradern zusätzliche Gewinne zu machen und bekannt zu werden, sowie Anfängern von den Tradingstrategien der Profis zu profitieren. Ein guter Trader wird dadurch zu so einer Art Fondsmanager mit eigener ISIN für seine Strategie. Wer sich für Börse interessiert, sollte mal einen Blick auf Wikifolio werfen.

3D Drucker

Die Gelegenheit ist günstig, sich auf der Cebit dem Thema 3D Drucker zu widmen, da es etliche davon zu sehen gibt. Zwei Modelle habe ich mir näher angeschaut, nämlich den MakerBot Replicator 2 und den Fabbster, der wegen seiner modularen und erweiterbaren Bauweise, ein wenig nach Fisher Technik aussieht (siehe Video). Was die beiden im Wesentlichen unterscheidet, ist die Bauform des Druckmaterials.

Der Replicator kostet ca. 2000 Euro und zieht sein Druckmaterial von einer Spule, die sich beim Drucken langsam abwickelt. Der Fabbster kostet ca. 1500 Euro in der Grundausstattung und benötigt "stangenförmige Munition", in die jeweils eine Zahnreihe geprägt ist, über die das Material transportiert wird.
Damit zeichnet sich bei den 3D Druckern eine große Ähnlichkeit zu den normalen Druckern ab. Man bekommt die Geräte zwar immer preiswerter, jedoch kann es dann beim Druckmaterial zu sehr unterschiedlichen Betriebskosten kommen. Also unbedingt vor einer Anschaffung auch die Druckmaterialpreise vergleichen!

3D Drucker werden ihren endgültigen Siegeszug feiern, wenn es auch einfache und preiswerte 3D Scanner gibt, um die Vorlagedateien zu erzeugen. Bis es soweit ist, kann man sich aus der freien 3D Bibliothek www.thingiverse.com bedienen, bzw. selbst welche erstellen, mit dem sehr einfachen Browser Cadprogramm www.tinkercad.com.

Samsung Smart School und "bring your own device"

Samsung könnte das neue Apple werden. So gab es einige wirklich interessante Innovationen zu sehen, von denen ich hier nur zwei kurz anschneide. Wer mehr wissen möchte, folgt einfach den Links.

Samsung Smart School ist eine Weiterentwicklung des klassischen Sprachlabor Konzeptes. Lehrer und Schüler erhalten Android Pads, am besten natürlich von Samsung. Der Lehrer kann den Content auf den Pads der Schüler steuern, Eingaben überwachen, korrigieren und bei Bedarf auch auf die "Tafel" (natürlich ein großer Flachbildmonitor) beamen.

Das Samsung BYOD Konzept: KNOX (TM). BYOD bedeutet "bing your own device" und steht für einen zunehmenden Trend, mit dem eigenen privaten Notebook auf Firmendaten zuzugreifen. Das Ganze wird in der Samsunglösung möglich, durch einen speziellen USB Stick, der den sicheren, abgeschotteten Zugriff auf bestimmte Anwendungen und den Workspace im Firmennetz legitimiert. Insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Verbreitung des Coworking Space Konzeptes machen solche Entwicklungen eine menge Sinn.

Baola Limonade

Die Baola ist eine Biolimonade aus fairem Handel, welche die Früchte des afrikanischen Lebensbaums "Baobab" zur Grundlage hat. Der Baolastand ist eine Oase im Cebitrummel und die Limo ist äußerst lecker. Deshalb hat es aus meiner Sicht das Zeug, zu einem neuen Hackerkultgetränk zu werden. Ich werde mir jedenfalls eine Kiste bestellen und empfehle euch, bei Gelegenheit auch mal eine der vielen verschiedenen Geschmackssorten zu probieren.

Code_n - Start-Ups

Code_n ist ein internationaler Start-Up Wettbewerb, dessen 35 beste Teilnehmer es auf die Cebit geschafft haben. Die einzelnen Projekte sind hoch spannend, zukunftsweisend und meistens nachhaltig. Zwei Projekte möchte ich herauspicken:

  • Der Solarkiosk ist eine energietechnisch autarke Geschäftsladen-Box, bei der Solarmodule auf dem Dach integriert sind. Gedacht ist dieses Konstrukt dafür, eine Grundversorgung mit Strom in südamerikanische und afrikanische Dörfer zu bringen, um damit der Landflucht entgegen zu wirken. Ein solcher Kiosk wird automatisch zum Zentrum des Dorflebens, da es die Möglichkeit bietet Lebensmittel und Arzneien zu kühlen, aber auch den Betrieb von Lampen, einen Fernseher oder einer Handyladestation zu ermöglichen.
  • Der Volocopter ist das erste rein elektrisch betriebene, senkrecht startende, bemannte Fluggerät der Welt. Da er allein mit Strom fliegt, könnte er sich, nachhaltige Stromquellen voraus gesetzt, auch zum umweltfreundlichsten, motorisierten Fluggerät der Welt entwickeln. Bei entsprechender Massenfertigung wird ein Verkaufspreis von unter 30.000 Euro angepeilt. Es lohnt sich aus meiner Sicht, das Thema im Auge zu behalten.

So, das war ein kleiner Ausschnitt dessen, was man an einem Tag auf der Cebit alles erleben kann. Gar nicht erst erwähnen möchte ich die Gruppe Zombies, die herumläuft, Leute erschreckt und für seltsame Computerspiele wirbt. Oh jetzt habe ich sie ja doch erwähnt ;-)

Last, not least habe ich bei den Blogger Events auch einige Kollegen von der schreibenden Zunft kennengelernt, die ich hier auf diese Weise einfach mal grüßen möchte:

Bildquellenangabe: 
- Cebit Presseausweis (manipuliert) - Walid Chaar / chaar.de
- Diverse Youtubevideos