BarCamp Bonn (#bcbn15) - so war mein erstes Mal

Wie schon vor ein paar Wochen angekündigt, hieß es heute für mich (und übrigens auch für Bonn) das erste mal "Zeit für ein BarCamp"! Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine Konferenz für Jederman, d.h. jeder kann vortragen, was er für mitteilungswert oder diskussionswürdig hält und jeder Zuhörer kann gezielt den Themen lauschen, bei denen er etwas dazu lernen oder beitragen möchte. Dabei werden die Rollen Vortragender und Zuhörer nach jedem Vortrag (also stündlich) getauscht. Wer nicht möchte, muss natürlich nichts vortragen. Beim ersten Bonner Barcamp hat es aber vor lauter spannender Vorträge und interessanten Rednern nur so gewimmelt.

Da es immer fünf parallel laufende Vorträge gab, hat jeder der geschätzt 150 Teilnehmer durch die individuelle Auswahl seiner Themen sein eigenes Barcamp erlebt. Darüber hinaus gab es noch wahnsinnig gute Gespräche zwischen den Sessions. Was sicherlich in der kollektiven Wahrnehmung aller Teilnehmer hängen bleibt, ist die tolle, positive Stimmung die über den ganzen Tag vorherrschte. Diese war nicht zuletzt der perfekten Vorbereitung und Ablaufsteuerung des Orga-Teams zu verdanken - DANKESCHÖN!

Hier nun mein ganz persönlicher Blick auf die von mir besuchten Vorträge:
  • OpenData
    Als Teil der Open Government Initiative will Open Data durch Freigabe und Auswertung öffentlicher Daten für mehr Transparenz bei allen erdenklichen Themen sorgen. Hierzu hat sich die Bundesstadt Bonn offiziell bekannt.
    Faszinierende Möglichkeiten tun sich auf, wie man in Beispielen aus anderen Städten sehen kann. Auch in Bonn will sich nun ein OK-Lab gründen (OK = OpenKnowledge) , also eine Gruppe Freiwilliger, die das Thema für Bonn vorantreiben wird. Gefragt sind dabei alle, die Lust auf das Thema haben (z.B. Programmierer, Künstler, Datenverarbeiter, etc.). Wer sich vorstellen kann dort mitzuspielen oder zumindest weitere Informationen möchte, wendet sich am Besten an Stefan Wolfrum und Sven Hense unter info@codeforbonn.de.
  • Social Media Analytics
    Das nächste, für mich ganz neue Thema war "Social Media Analytics", vorgetragen von Stefan Evertz (cortexdigital.de). Es geht dabei um Möglichkeiten durch professionelle Analyseverfahren und Softwareprodukte der Effektivität des eigenen Social Media Engagements zu messen und zu optimieren. Dies ist natürlich vorwiegend für Unternehmen interessant. Bei mir sind aus dem Vortrag adhoc vor allem 2 kleine Detailinformationen hängen geblieben.
    1. Man unterteilt Social Media Wirksamkeit, die ja der Kundenbindung dienen soll, ganz grob in die 3 Bereiche Paid, Owned und Earned (Paid="bezahlte Likes", Owned = "Likes von Abhängigen, z.B. Mitarbeitern", Earned = "verdiente, also echte Likes")
    2. Es gibt wohl eine gute Alternative zu dem von mir sehr geschätzten Google Alerts namens Talkwalker. Diesen Dienst werde ich mir die Tage einmal näher ansehen.
  • Homeoffice, digitales Nomadentum und natürlich Geld
    Jürgen Vielmeier hat den Schritt vom Angestellten zum Selbstständigen, vom Büro-Arbeiter zum Homeoffice-Genießer gewagt und erfolgreich gemeistert. Seine Geschichte macht nachdenklich, sein Vortrag emotional (im positivsten Sinne).
  • Instagram
    Schon länger wollte ich wissen, was es mit der Foto- Community Instagram auf sich hat. Der Vortrag von Michèle Lichte (lichtemomente.eu) war dazu bestens geeignet. So konnte ich lernen, dass es lokale Ortsgruppen gibt, die sich auch in der realen Welt treffen (z.B. #igersbonn) um z.B. einen geführten Spaziergang mit gemeinsamem Fotoshooting zu veranstalten (#instawalk genannt). Erwachsene zieht es zu Instagram eher um ihren persönlichen Blick auf die Welt zu teilen, während Jugendliche mehr die Fotos ihrer Stars und Idole verfolgen. Jeder der ein Smartphone hat kann mitmachen. Die positive Stimmung in dieser, immer beliebter werdenden Internetgemeinschaft scheint ein weiterer wichtiger Grund zu sein, ein Instagramer zu werden. Ein Bild sagt schließlich mehr als tausend Worte.
  • Blogoptimierung durch Google Analytics
    Wie in meinem Impressum nachzulesen ist, nutze auch ich schon länger Google Analytics, da ich der Blogger-eigenen Statistik nicht mehr ganz traue (Stichwort Traffic-Faker). Was aber Michael Janssen (www.zedwoo.de) durch Verwendung von Events in Google Analytics präsentierte, hielt ich bisher nicht für möglich - ein Verfahren übrigens, das von Justin Cutroni entwickelt wurde.
    So ist es möglich Messpunkte für "Seite geladen", "Seite gescrollt", "Textende erreicht" und "Seitenende erreicht" zu erfassen, was natürlich wesentlichen Aufschluss über die Qualität der eigenen Texte gibt. Das Verfahren zur Einbindung dieser erweiterten Analysemöglichkeiten (unter zusätzlicher Verwendung des Google Tagmanagers) will Michael Janssen demnächst auf seiner Homepage beschreiben.
Wie man sieht, war ich vor allem an technischen Themen interessiert. Ich hätte mich aber ebenso zu Yoga, Wassersorten und Improvisationstheater informieren und austauschen können. Das Publikum von zwölfjähriger Twitterin bis zum "Silversurfer" hatte sichtlich Spaß und so denke ich heißt es vermutlich für die meisten von uns: "Das erste Barcamp ist ziemlich sicher nicht das letzte."

Die nächsten BarCamps in eurer Gegend findet ihr ganz einfach:
www.barcamp-liste.de