Freud und Leid mit Packstationen - offener Brief an die Vorstände von @DPD, @GLS, @UPS, @Hermes und Co.

Sehr geehrte Entscheidungsträger der Logistik in Deutschland,

ohne Frage verläuft die gesellschaftliche Entwicklung in die Richtung, dass Familien für ein gutes Leben zwei Einkommen benötigen und entsprechend tagsüber weniger zu Hause sind. Produkte werden zu Lasten des lokalen Handels häufiger online bestellt und versendet - die potentiellen Empfänger sind jedoch tagsüber auf dem Arbeitsplatz oder in der OGS. Ob man das nun gut findet oder nicht,- die DP DHL Packstationen tragen dieser Situation in idealer Weise Rechnung und werden deshalb immer häufiger als Standard- Versandadresse angegeben.

Was uns Endverbraucher dann aber wirklich zur Weißglut bringt, ist, wenn das erwartete Paket nicht ankommt, weil außer DP DHL leider niemand an Packstationen verschickt. Mir ist vollkommen klar, dass der Fehler an mir selbst liegt, weil ich eben zu bequem war während der Bestellung zu prüfen, welcher Versender das Paket übernimmt, um die Lieferadresse entsprechend anzupassen. Oft ist gerade diese Information jedoch gar nicht ohne Weiteres zugänglich!

Verbesserungsvorschlag - denken Sie bitte über ein zentrales Weiterleitungsverfahren, analog zum Post- Nachsendeauftrag nach. Ich als Endverbraucher würde liebend gerne im Bedarfsfall einer automatisierten Umleitung meiner Pakete von der Packstation zu einer realen Adresse zustimmen und wäre sogar bereit dafür einen gewissen Preis zu bezahlen. Dafür erspare ich mir die Reklamation des nicht angekommenen,  ("wegen Packstationsadresse unbekannt verzogen") Paketes beim Versender und das Warten auf die Neuauslieferung.

Technisch sollte es für eine Kooperation mehrerer Transportdienstleister relativ einfach sein, eine solche gemeinsame Datenbank auf die Beine zu stellen, bei der sich Interessierte anmelden können. Außer der anonymisierten Speicherung der Umleitungsstartadresse  (= Packstation) und der Umleitungszieladresse (= reale postalische Adresse) wären Identitätsfeststellung von Neukunden, Datenschutzanforderungen, Versandstatusupdates und Abrechnungsmodalitäten zu berücksichtigen.

Daraus würde sich also eine zusätzliche Einnahmequelle, ein Lösung für den Umgang mit entsprechenden Reklamationen und insgesamt eine zufriedenere Kundenbasis ergeben - was will man mehr.

Mit freundlichen Grüßen

Walid Chaar

Bildquellenangabe:Dieter Schütz  / pixelio.de