Die Schwester des Onkels vom Bruder der Tante

Ein toller Dienst im Internet macht Ahnenforschung so einfach, wie dies bisher noch nicht möglich war. Wer es einfach mal auf einen Versuch ankommen lässt, wird fasziniert sein, wie schnell man seinen eigenen Stammbaum erstellen und vor allem fehlende Einträge vervollständigen kann. Man lernt die eigenen Wurzeln kennen und mit etwas Glück, auch entfernte Verwandte aus anderen Ländern.

Es gibt verschiedene Anbieter für Online- Ahnenforschung auf dem Markt. Ich habe mich für MyHeritage entschieden, da der Dienst
  • in der Basisversion kostenlos und auch auf Deutsch verfügbar ist
  • mit die größte Datenbasis zur Verfügung stellt
  • kreative tolle Auswertungsmöglichkeiten bietet
Das Vorgehen ist dabei ganz einfach. Nach der Registrierung wird automatisch ein leerer Stammbaum angelegt, den man nach und nach mit den Verwandten füllt, die man selbst kennt oder noch aus alten Stammbüchern und Familienaufzeichnungen ermitteln kann.

Den Rest macht der Webdienst selbst.
Jede Nacht wird der eigene Stammbaum mit den bereits hinterlegten und vor allem neu hinzukommenden Stammbäumen abgeglichen. Immer wenn es Übereinstimmungen gibt, erhält man eine Email vom System, mit Hinweisen auf diese so genannten "SmartMatches". Diese SmartMatches kann man anzeigen lassen und seinen eigenen Stammbaum mit den zusätzlichen Informationen aus dem anderen Stammbaum manuell erweitern, oder auch Kontakt mit dem entfernten (potentiellen) Verwandten aufnehmen. Die Chance auf Smartmatches steigt logischerweise mit der Größe des eigenen Stammbaums.

Außerdem lassen sich ansehnliche Stammbaum- Grafiken kostenlos in allen möglichen Layouts und sogar ganze Familienstammbücher vollautomatisch als PDF erzeugen und ausdrucken. Darüber hinaus lässt sich der eigene Stammbaum auch im standardisieten GEDCOM Format exportieren, falls man mit seinen Daten zu einem anderen Dienst umziehen möchte.

Myheritage ist für bis zu 250 Stammbaumeinträge (also Verwandte) kostenlos. Das ist schon eine ganze Menge und dürfte für die aller meisten Nutzer reichen. Wer mer benötigt (bis 2.500 Personen) und eine automatisierte Bearbeitung der Smartmatches wünscht, kann einen Premium Account für ca. 5 Euro im Monat erwerben.

Wichtiger Hinweis:
Eine "schlechte Eigenschaft" hat der MyHeritage Dienst allerdings doch! Wenn man auch Email- Adressen zu den Personen im Stammbaum hinterlegt, werden diese automatisch vom System angeschrieben um dazu aufzufordern, ebenfalls einen Stammbaum in MyHeritage anzulegen. Außer der Eigenen sollte man also lieber auf die Eingabe von Email- Adressen verzichten. Wenn man Ärger mit der Verwandtschaft ganz ausschließen will, hinterlegt man am besten nur verstorbene Verwandte.

Ansonsten kann ich MyHeritage als nettes Hobby durchweg empfehlen. Man hat am Anfang etwas Artbeit den Stammbaum anzulegen und lässt sich dann überraschen, wenn alle paar Wochen Emails mit neuen SmartMatches hinzukommen.

Zum Schluss noch ein kurzes englischsprachiges Video, in dem sich MyHeritage selbst vorstellt.



Bildquellenangabe: © Ann Martin (annapmagistra) / flickr.com, cc-by