Warum man der Google Blogger Statistik nicht immer trauen sollte

Für mich war der Google Blogger Dienst bisher die perfekte Lösung für kleine Homepage- und Blog-Projekte. Die übersichtliche Admin-GUI, der gelungene Texteditor, die editierbaren Layout Vorlagen, die Möglichkeit einer kostenlosen und trotzdem werbefreien Nutzung und nicht zuletzt das übersichtliche Statistik Modul bieten eigentlich alles, was man sich als Webmaster für einfache Webauftritte wünscht .
Doch insbesondere das integrierte Statistik Modul birgt ein Problem, das erst nach einer Weile auftritt, wenn es eigentlich schon zu spät ist geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Gemeint sind hier die so genannten Trafficfaker, auch Referrer Spammer genannt,  die ich nicht ganz ohne Wut im Bauch als die Hämorrhoiden jeder Homepage bezeichnen möchte. Dabei handelt es sich um Betreiber dubioser Webportale, die versuchen über hohe vorgetäuschte Zugriffsraten, die Webmaster fremder Seiten auf Ihre eigenen Seiten zu locken, um im besten Fall ihr eigenes Suchmaschinenranking zu verbessern und im schlimmsten Fall Viren, Trojanern und ähnliche "Geschenke" zu verteilen.

Dass die Jungs und Mädels von Google wissen, wie man solches Ungeziefer aus der Statistik ausfiltert, beweisen Sie einwandfrei mit dem großen Bruder der kleinen Blogstatistik, nämlich Google Analytics. Google Analytics und Blogger Statistik zählen die Seitenabrufe nämlich unterschiedlich. Während die Blogger Statistik nur den s.g. Referrer zählt, also den Aufruf auf den Blogger-Server, misst Google Analytics die tatsächlichen Aktionen auf dem Blog/ der Webseite. Leider jedoch, findet dieser genauere Algorithmus bisher keinen Einzug in das Statistik Modul von Blogger.com.

Die Konsequenz: Die Verwendung von Google Analytics, am besten gleich ab dem Start eines neuen Homepageprojektes, ist aus meiner Sicht zwangsläufig die einzige Möglichkeit, wenn man dauerhaft saubere Besucher Statistiken sehen möchte.

Für uns als Webmaster ist dies vierfach ärgerlich :
  • Statt einer All-in-one Lösung muss man nun zwei Dienste nutzen (Blogger.com und Analytics)
  • Google Analytics ist unglaublich mächtig aber dadurch leider auch viel unübersichtlicher als die kleine aber feine Bloggerstatistik
  • Durch Google Analytics entstehen aus Sicht einiger Anwälte erweiterte Pflichten für die Angaben im Impressum
  • Man kann einen Blog jahrelang betreiben, ohne das Trafficfaker auf einen aufmerksam werden. Wenn man dann jedoch angegriffen wird und sich entschliesst Google Analytics einzubinden, beginnt die statistische Aufzeichnung natürlich erst ab diesem Moment. Die statistischen Informationen für die Zeit vorher sind dann nach wie vor nur auf blogger.com ersichtlich. Für einen Gesamtüberblick muss man also zwischen beiden Systemen hin und her switchen.
Wer übrigens mehr Informationen sucht, wie mit Hilfe so genannter Bot-Netze zigtausende Seitenaufrufe auf Kosten ahnungsloser Surfer gemacht werden können, sollte sich dazu mal ein Video bei T3N ansehen. Gänsehaut garantiert :-(

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