Besser und dadurch gesünder schlafen?
Heizungsregelung soll Spaß machen?
Ein preiswertes, schnell installiertes und dabei sehr effektives Technikupdate für Zuhause?
Das alles klingt vielleicht ein wenig viel versprochen, es ist aber tatsächlich machbar. Ich stelle euch ein Gadget vor, um das euch Freunde und Nachbarn beneiden werden.
Wie schon im Juni angekündigt, folgt hier nun mein Testbericht zum MAX! System von eQ-3 AG (Vertrieb durch ELV), mit dem Heimautomation zum Kinderspiel wird. Zwischenzeitlich ist sogar eine wichtige Komponente hinzugekommen, da nun nicht nur Heizungsthermostate, sondern auch elektrische Geräte gesteuert werden können. Aber dazu später mehr.
Das Max!System erfüllt für mich persönlich gleich zwei Zwecke. Der "Nerd in mir" erhält ein neues Technikspielzeug vom Feinsten und der pflichtbewusste Familienvater kann für optimale Beheizung sorgen und dabei sogar Verbrauchskosten einsparen. Das Ganze für eine Investition von unter 200 Euro. Dafür erhält man eine Einsteigskonfiguration, die für den Grundbedarf ausreichen sollte.
Der überschaubaren Investition steht das tatsächliche Einsparungspotential bei den Heizkosten gegenüber, das sehr individuell ist und schlecht allgemein angegeben werden kann. ELV spricht von bis zu 30% Einsparpotential. Das System sollte sich also bei Leuten, die bisher nicht sehr, bzw. gar nicht auf die Regelung der Heizkörper geachtet haben, sehr schnell bezahlt machen.
Ein Max! System besteht mindestens aus einem Max!Cube" (50€) und einem "Max!Heizungsthermostat" (30€). Für rund 80 Euro kann man also bereits eine funktionsfähige Testinstallation bekommen. Wenn einem das System gefällt, kauft man dann einfach Heizkörperthermostate dazu, soviel man benötigt. Es gibt jedoch noch mehr Komponenten, die je nach Einsatzgebiet sehr viel Sinn machen.
Komplettübersicht der wichtigsten Bestandteile:
Max!Cube - Einzelpreis: ca. 50 Euro
Der Max!Cube ist das Herzstück oder besser gesagt das Gehirn jedes Max! Heizungssteuerungssystems. Der 8 cm kleine Würfel beherbergt einen Ethernet-Anschluss für die Anbindung an das lokale LAN und Internet, sowie einen USB-Anschluß für die Stromversorgung. Der Cube sieht schon irgendwie "cool" aus und jeder Technikfan wird ihn vermutlich als Blickfang irgendwo im Wohn- oder Arbeitszimmer positionieren. 3 LED's auf der Vorderseite geben Auskunft darüber, ob Strom angeschlossen ist, eine Internetverbindung besteht und ob bei einem Gerät die Batterie ausgewechselt werden sollte. Mit einem Cube können bis zu 10 Räume mit insgesamt bis zu 50 Max! Geräte gesteuert werden.
Heizungsthermostat - Einzelpreis: ca. 30 Euro
Das zweitwichtigste Teil des Systems sind die Heizungsthermostate, von denen man soviele haben sollte, wie man Heizkörper hat. Diese Heizthermostate werden mit zwei AA-Batterien betrieben und ersetzen die alten, bisherigen Heizungsthermostate. Sie verfügen über ein praktisches Drehrad um die Solltemperatur auf dem Display einzustellen. Darüber hinaus gibt es ein "Booster-funktion", die einen Raum in kürzester Zeit aufheizen soll, wenn man einmal kurzfristig von den, durch den Cube gesteuerten, Temperaturen abweichen will.
Als besonderes Feature kann man noch einstellen, dass wöchentlich eine automatische Entkalkung vorgenmomen wird, um die Ventile der Heizung zu schonen.
Der Wechsel des Heizthermostats sollte übrigens auch für "Nicht-Handwerker" kein Problem sein. Es wird dafür kein Wasser abgelassen und als Werkzeug benötigt man meist nur eine Rohrzange.
Fensterkontakt - Einzelpreis: ca. 20 Euro
Ein Fensterkontakt besteht aus zwei Bauteilen, von denen einer auf dem Fensterflügel und der andere am Fensterrahmen, bzw. einem anderen Fensterflügel montiert wird. Sobald man ein Fenster öffnet, gibt der Kontakt ein Signal an den Cube, der darauf hin die im Raum befindlichen Heizungen auf die zuvor eingestellten Werte entsprechend herunterregeln kann. Gleichzeitig signalisiert auch eine Diode am Fensterkontakt, dass ein Signal übertragen wird. Die Reaktionszeit von der Öffnung des Fensters bis zum Herunterregeln der Heizung beträgt nur wenige Sekunden.
Übrigens kann man die Fensterkontakte natürlich nicht nur für Fenster verwenden. Warum sollte man, vielleicht als kleine Erziehungsmaßnahme, die Heizung nur laufen lassen, wenn die Zimmertür geschlossen ist?
Ausgeliefert werden die Fensterkontakte in 2 Farben und montiert werden sie mit Schrauben oder alternativ mit doppelseitigem Klebeband. Beides wird mit ausgeliefert.
Wandthermostat - Einzelpreis: ca. 30 Euro
Das Wandthermostat lohnt sich vor allem bei großen Räumen, die über mehrere Heizkörper verfügen. Es wird an einer Zimmerwand angebracht und ermittelt die Temperatur dadurch nicht unmittelbar am Heizkörper, sonder nimmt eher die durchschnittliche Raumtemperatur wahr, die man auch direkt am Display ablesen kann. Dieser Wert wird nur leider nicht an den Max!Cube übertragen, was für Kontrollzwecke eine praktische Sache wäre.
Zwischenstecker - (das "Strommodul") Einzelpreis: ca. 40 Euro
Der Zwischenstecker ist erst relativ neu auf dem Markt und schließt eine wichtige Lücke im Gesamtsystem. In vielen Gebäuden gibt es neben den Heizkörpern, die an das normale Heizungssystem angeschlossen sind, auch noch solche, die einfach an den Strom angeschlossen werden. Mit diesem Zwischenstecker lassen auch diese sich nun ganz einfach mit dem zentralen Max-System steuern. Mit etwas Fantasie fallen einem aber noch weitere Einsatzmöglichkeiten ein:
- Einbruchsschutz durch ein- und ausschalten von Lampen in Abwesenheit
- Garten bewässern nach Zeit- oder Temperaturvorgaben (in Zusammenarbeit mit dem Max! Wandthermostat), wenn man über einen stromgesteuerten Rasensprenger verfügt.
- Das Licht im Gartenhaus abschalten ohne nochmal durch die Kälte laufen zu müssen.
Übrigens springt die Heizung beim Erreichen des nächsten Steuerpunktes von selbst wieder an. Wenn Sie beispielsweise um 18 Uhr ein Heizkörperthermostat manuell auf 22 Grad stellen, gilt diese Einstellung nur so lange, bis der Cube z.B. um 20 Uhr das nächste vorprogrammierte Steuersignal sendet und die Heizung damit auf 23,5 Grad setzt. Dies gilt nur dann nicht, wenn man das Max! Heizkörperthermostat komplett auf manuellen Modus stellt und somit Steuersignale des Max! Cubes vollständig ignoriert werden.
Installation der Hard- und Software
Die Installation der Hard- und Software ist wirklich einfach und geht sehr schnell und sauber von statten. Wie schon erwähnt, ist kein Wasserablassen notwendig. Am besten befolgt man die offizielle Anleitung von ELV . Es gibt ein Video und eine wirklich ausführliche Schritt für Schritt Anleitung. Zu diesem Punkt ist daher gar nicht mehr zu sagen (siehe Link).
Erste Betriebserfahrungen
Zum langfristigen Betrieb und damit verbunden der Haltbarkeit der Max! Komponenten kann ich auf Grund der kurzen Zeit seit Installation leider noch nichts sagen. Darüber hinaus konnte ich die Smartphone-App bzw. die Internet-App noch nicht testen, da der Max! Internet-Server immer dann nicht erreichbar war, wenn ich versucht habe darauf zuzugreifen. Hierzu werden aber noch Informationen nachgereicht.
Dafür ist die für PC und Mac verfügbare lokale Steuersoftware im Handumdrehen aus dem Internet heruntergeladen (ca. 60 MB) und installiert. Die Oberfläche der Max! Software ist übersichtlich und funktional gestaltet. Viele werden darin eine Art Leitstandskonsole für das eigene Zuhause sehen. Alle Funktionen die man erwartet, z.B. die Einstellung von Wochen- und Tagesprogrammen, die Temperaturabsenkung bei Fensteröffnung etc. lassen sich relativ intuitiv per Schieberegler einstellen. Einstellungen kann man auch kopieren, so dass man die, für einen Tag angelegte Heizplanung auch für andere Tage übernehmen kann.
Aktuell funktioniert meine lokalen Komponenten einwandfrei und ich bin sehr gespannt, wie sich die genauere Heizplanung auf meine Heizkostenabrechnung auswirken wird.
Hier nochmal ein kurzer Überblick meiner Pro's und Contra's zum Max! System:
Contra:
- Thermostate liefern keine IST-Temperatur an den Cube, was für Analysezwecke sehr sinnvoll wäre.
Pro:
- Der günstige Preis (im Vergleich zu Konkurrenzprodukten), der sich durch Heizkosteneinsparung auch wieder bezahlt macht.
- Die einfache Installation! Es ist kein Kabelverlegen nötig, da Funktechnik eingesetzt wird und ebenso ist kein ablassen des Wassers der Heizkörper beim Austausch der Ventile notwendig.
- Das System verfügt über alle Funktionen zur Heizungssteuerung, die man erwarten würde.
- Weitere Funktionen und Einsatzmöglichkeiten kommen durch das relativ neue "Strom-Schalt-Modul" (Zwischenstecker) hinzu.
- Durch einen zentralen Schalter an der Haustüre ist die gleichzeitige Drosselung aller Heizkörper möglich, wenn man einmal spontan, vom üblichen Heizplan abweichend, das Haus verlassen möchte.
- Darüber hinaus ist eine dezentrale Steuerung via Internet oder Smartphone möglich.
- Als drittes gibt es auch noch eine zeitliche Steuerungsmöglichkeiten. Wenn man z.B. häufig mitten in der Nacht friert oder schwitzt, lässt sich das Heizverhalten dem individuellen Temperaturempfinden anpassen.
- Bei Fenster- oder Türöffnung ist eine automatische lokale Drosselung, bzw. Abschaltung der Heizkörper möglich.
- Last, but not least ist das System mittlerweile so populär, dass es eine alternative Steuersoftware dafür entwickelt wird. Weitere Details könnt ihr der Webseite www.maxbuddy.de entnehmen.
Bildquellenangabe: | "Heizkosten" - Günther Richter / pixelio.de Fotos MAX! Komponenten und Screenshots - elv.de |